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Februar 13, 2025
Die Grenache ist die symbolträchtigste Rebsorte des Rhônetals und dominiert die Mischungen der südlichen Côtes du Rhône.
Die Grenache-Rebe stammt ursprünglich aus Spanien, genauer gesagt aus Aragonien, wo sie unter dem Namen Garnacha bekannt ist, und hat sich seit dem Mittelalter in ganz Europa ausgebreitet. Zunächst siedelte sie sich in Katalonien an, bevor sie über die Pyrenäen ins Languedoc, das Rhônetal und die Provence gelangte. Seine Ausbreitung wurde durch seine Widerstandsfähigkeit gegen trockenes Klima und seine hervorragende Anpassungsfähigkeit an arme Böden begünstigt. Heute ist sie eine der am häufigsten angebauten Rebsorten der Welt und nimmt in vielen Appellationen Südfrankreichs eine zentrale Stellung ein.
Sie ist eine kräftige Rebsorte mit einer kompakten und großzügigen Traube, die aus dünnhäutigen Beeren mit einer schönen blauschwarzen Farbe besteht. Ihr Laub ist dicht und zeichnet sich durch große Blätter aus, die in ausgeprägte Lappen zerteilt sind. Während der Reifezeit verfärben sich die Beeren von grün zu tief violett und markieren den Beginn eines Reifeprozesses, der dem Wein seinen ganzen aromatischen Reichtum verleiht. Die trockenheitsresistente Grenache ist ein wahrer Überlebenskünstler auf kargen Böden und gedeiht auf kargen Böden, aus denen sie ihre Intensität schöpft.
Diese spät reifende Rebsorte bringt großzügige Weine mit einer seidigen Textur und köstlichen Aromen von reifen roten Früchten, Gewürzen und manchmal Kakao hervor. In der Appellationszone Côtes du Rhône verleiht sie den Weinen Rundheit, Fülle und Wärme, die oft durch Syrah und Mourvèdre ausgeglichen werden, um Struktur und Frische zu verleihen. Ihre feinen Tannine und ihr geringer Säuregehalt machen sie zu einer Rebsorte, die wegen ihrer Geschmeidigkeit und ihres sonnigen Ausdrucks geschätzt wird.
In den sandigen Terroirs von Châteauneuf-du-Pape drückt sich die Grenache mit bemerkenswerter Feinheit und aromatischer Reinheit aus. Die alten Rebstöcke, die auf diesen entwässernden und kargen Böden gepflanzt sind, bringen elegante, delikate Weine von großer Sanftheit hervor. Die Tannine sind hier besonders seidig und die Aromen von Kirsche, Garrigue und süßen Gewürzen entfalten sich intensiv. Diese Weine bieten trotz ihrer Konzentration eine schöne Trinkbarkeit.
Auf kalkhaltigem Terroir, das reich an Urgoniengestein ist, erhält die Grenache eine ausgeprägtere Struktur und zusätzliche Tiefe. Die Mineralität des Bodens verleiht den Weinen eine schöne Spannung, die den natürlichen Reichtum der Rebsorte ausgleicht. Diese Weine weisen eine längere Lebensdauer auf, mit präsenteren Tanninen, einer komplexen Aromenpalette aus schwarzen Früchten, mediterranen Kräutern und einem Hauch von Kreide, der ihnen einen einzigartigen Charakter verleiht.
In Gigondas gedeiht die Grenache auf unterschiedlichen Böden mit einer Mischung aus Mergel, Safran und Kalkstein in höheren Lagen als in der Rhône-Ebene. Das Ergebnis sind kräftige, strukturierte Weine von großer aromatischer Intensität. Die Grenache entwickelt hier Noten von reifen schwarzen Früchten, Lakritze und Gewürzen, die von festen Tanninen unterstützt werden, die für ein gutes Lagerungspotenzial sorgen. Seine Verbindung mit Syrah und Mourvèdre verstärkt seine Komplexität und Langlebigkeit. In dieser Appellation muss die Grenache mindestens 50% der Assemblage ausmachen.
Das Terroir von Plan de Dieu, das überwiegend aus Rollkieseln auf rotem Ton besteht, verleiht der Grenache einen ausgeprägten Reichtum und Kraft. Die Weine aus diesem Terroir sind opulent, fleischig und warm, mit Noten von dunklen Früchten, Pflaumen und gerösteten Gewürzen. Die alten Rebstöcke bieten eine außergewöhnliche Konzentration und ergeben tiefe, großzügige Weine mit einer außergewöhnlichen Saftigkeit. Hier muss die Grenache mindestens 50% der Assemblage ausmachen.
In der generischen Bezeichnung Côtes du Rhône ist die Grenache die wichtigste Rebsorte, die den Weinen ihren sonnigen und fruchtigen Charakter verleiht. Sie bringt zugängliche, süffige und weiche Weine hervor, die von Aromen von Erdbeeren, Kirschen und einem Hauch von süßem Pfeffer geprägt sind. Der Verschnitt mit Syrah und Carignan sorgt für Frische und Struktur, wodurch diese Weine schon in ihrer Jugend angenehm sind und gleichzeitig ein gutes Gleichgewicht bewahren. Die Grenache muss bei roten Côtes du Rhône mindestens 50 % der Mischung ausmachen.
Die Grenache ist zweifellos die Königsrebe der südlichen Côtes du Rhône. Ihr Ausdruck variiert je nach Terroir und offenbart abwechselnd Finesse, Kraft, Eleganz oder Opulenz. Ob auf dem feinen Sand von Châteauneuf-du-Pape, dem Urgon-Kalkstein, den Erhebungen von Gigondas oder den Lehmböden von Plan de Dieu, sie verleiht den Weinen eine einzigartige und unnachahmliche Persönlichkeit und trägt so zum Reichtum und zur Vielfalt der Weine des Rhônetals bei.